27. Juli 2016

Rezension zu "Das Geheimnis des Schneemädchens" von Marc Levy


Ein skandalöses politisches Komplott, Spannung und viele überraschende Wendungen machen den neuen Roman von Marc Levy "Das Geheimnis des Schneemädchens" aus. Es war mein erster Roman dieses für seine Liebesromane bekannten Autors Buch hat mich positiv überrascht.

Klappentext
Im Wrack eines Flugzeugs, das im ewigen Eis des Mont-Blancs gefangen ist, findet Suzie Backer den Beweis dafür, dass ihre Familie zu Unrecht des Hochverrats beschuldigt wurde. Als der Reporter Andrew Stilman ihr begegnet, wittert er nicht nur eine einzigartige Geschichte, sondern er ist auch von dieser geheimnisvollen Frau fasziniert. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, doch dabei wecken sie schlafende Hunde und bringen sich in tödliche Gefahr. Denn ihre Nachforschungen führen sie auf die Spur einer unmöglichen Liebe und eines Mannes, der für ein gewisses „Schneemädchen“ sein Land und alles, woran er glaubte, verriet …

Mit sehr unkomplizierter Sprache und einer überschaubaren Anzahl von Charakteren schafft es der Autor, sehr viele Spannungsmomente zu erzeugen, indem er für den Leser undurchsichtige Verwicklungen konstruiert. Für zusätzliche Spannung sorgt die unterschiedliche Sichtweise, aus der die Geschichte erzählt wird, hauptsächlich folgt man als Leser der Sicht der beiden Hauptcharaktere Suzie Backer und Andrew Stilman.

Suzie ist als kraftvoller, willensstarker, sturer Charakter dargestellt, die alles daran setzt, das Geheimnis ihrer Familie zu lüften. Ihr Weg beginnt im ewigen Eis des Mont Blanc, dessen Besteigung durch Suzie der ersten Schritt auf dem Weg zur Wahrheit ist.
Diese anfänglichen Buchszenen im ewigen Eis des Berges, bei denen Suzie unter Lebensgefahr das verschollene Flugzeugwrack aus den 1960er Jahren sucht, haben mir sehr gut gefallen, zum einen wegen der hervorragenden Beschreibung, zum anderen wegen der subtilen Geschichte, die hier ihren Anfang nimmt.
Im weiteren Verlauf der Handlung flacht die Geschichte für meinen Geschmack leider zu sehr ab, bedient reichlich Gemeinplätze und malt zu sehr schwarz und weiß. Die anfängliche Subtilität geht immer mehr verloren, obwohl der Spannungsbogen weiter aufgebaut wird.

Der Journalist Andrew steht mental auf weniger festen Beinen als Suzie, er schlägt sich mit einer alten Liebesgeschichte und mit einem Alkoholproblem herum. Er wittert eine große Story für sich und lässt sich dafür von Suzie in ihren Bann ziehen, begleitet sie bei ihrer Suche nach der Wahrheit und begibt sich gemeinsam mit ihr in Lebensgefahr und stellt sich zugleich seinen eigenen Dämonen aus  der Vergangenheit.

Trotz des hervorragenden Plots mit einer wahrhaft skandalösen politischen Verschwörung, der vielen Spannungsmomente und der recht gut angelegten Charaktere bleibt das Buch für mich etwas blass. In Bezug auf die Handlung gibt es zwar sehr viele unerwartete und für mich als Leser wirklich überraschende Wendungen, doch die handelnden Personen verhalten sich klischeehaft ohne Ecken und Kanten, was sie leider nicht dreidimensional erscheinen lässt. Dadurch verliert der Roman in meinen Augen viel Potenzial.

Dennoch ist es ein spannendes Buch, das der französische Autor Marc Levy basierend auf fundierter Recherche geschrieben hat. Ich vergebe dafür drei Sterne.


€ 19,99 [D] € 20,60 [A] |  CHF 26,90* 
(* empf. VK-Preis)

Gebundenes Buch mit SchutzumschlagISBN: 978-3-7645-0530-1

Erschienen: 25.04.2016 

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