Rezension zu "Weinstraßenrache" von Markus Guthmann
Pfälzer Gemütlichkeit, Weinseeligkeit und viele Weihnachtsmärkte spielen eine wesentliche Rolle in diesem Regionalkrimi " Weinstraßenrache" von Markus Guthmann aus dem emons-Verlag. Es ist der sechste Band einer Reihe um den ermittelnden Oberstaatsanwalt Röder, wobei sich das Buch für mich sehr gut ohne Kenntnis der Vorgängerbände lesen ließ.
Die Pfalz in der Adventszeit nach den Weinfesten mit vielen Weihnachtsmarktbeschreibungen und Marktbesuchen und mit mindestens ebenso vielen Weinschorlen und Glühweingetränken sowie der damit verbundenen Wein-romantischer Stimmung ist das Setting des vorliegenden Kriminalfalles.
Die vorweihnachtliche Gemütlichkeit wird jäh unterbrochen durch den Mord an einem Weihnachtsmann auf einem der Märkte, den Oberstaatsanwalt Röder bei einem Familienausflug findet.
Gemeinsam mit seinem Freund Hauptkommissar Steiner, seinen Mitarbeitern und durch tatkräftige Unterstützung vom Edelwinzer Hellinger stellt Röder Ermittlungen an, die zunächst ins Drogenmilieu weisen, später aber auf die Verknüpfung mit einer alten Stasi-Geschichte hindeuten. Dass die Untersuchungen dabei recht unkonventionell und ebenso weinseelig vonstatten gehen gehört wohl zur Besonderheit dieser Krimireihe und führt dazu, dass Oberstaatsanwalt Röder selbst in den Fokus des Mörders und in Lebensgefahr gerät.
Aber wir wären nicht in der Pfalz, wenn sich nicht vieles mit einem Dubbeglas Weinschorle wieder regeln ließe.
Die kriminalistische Handlung des Buches ist logisch aufgebaut, der Fall wird am Ende zufriedenstellend und schlüssig gelöst. Mir war es allerdings stellenweise zu wenig spannend, was sicherlich an der für mich zu häufigen Unterbrechung durch Abschnitte in Pfälzer Mundart zum einen und an der meist recht ausführlichen Beschreibung von Örtlichkeiten und Trinkgewohnheiten lag.
Der Rahmen des Buches, in dem man einiges zur Pfalz als Weingegend und zu den privaten Verhältnissen von Oberstaatsanwalt Röder erfährt, ist nach meiner Meinung leider zu flach geraten. Es war anfangs interessant, über Pfälzer Trinkgewohnheiten zu lesen, aber nach der fünften Erwähnung eines Dubbeglases war mir es etwas zu viel. Ich kenne Einstreuungen von Mundart auch aus anderen Regionalkrimis und finde es in Ordnung, sofern das nicht die komplette Gesprächsführung über eine Buchseite umfasst, auch das war in meinen Augen etwas zu viel Regionalität.
Trotz aller von mir genannten Mängel ist es ein unterhaltsames Buch, bei dem ich stellenweise lachen konnte.
Fazit:
Wer die Pfalz mit viel Wein, Weinfesten und Gemütlichkeit liebt, der ist bei diesem Krimi sehr gut aufgehoben. Regionale Schauplätze, wie Weingüter, Weihnachsmärkte, Gaststätten sowie Pfälzer Gepflogenheiten halten sich die Waage mit einer kriminalistischen Handlung, die logisch und schlüssig aufgebaut ist. Ich vergebe 3,5 Sterne.
Markus Guthmann
Weinstraßenrache
Pfalz Krimi
Broschur
13,5 x 20,5 cm
208 Seiten
ISBN 978-3-95451-739-8
erschienen im emons-Verlag
November 2015
Euro 9,90 [D] , 10,20 [AT]
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