20. Januar 2016

Regionalkrimis aus dem Emons-Verlag ACHT

Rezension zu "Stumme Wasser"




Schweigende Dorfbewohner, die ein Geheimnis vergangener Zeiten hüten, eine ehemalige Künstlerkolonie, ein Kunsthistoriker und Professor, der auf Einladung eines alten Freundes in ein kleines Dorf an der winterlichen Ostseeküste reist, wertvolle Gemälde sowie ein Mord sind die Zutaten zu diesem atmosphärisch dichtem Krimidebüt.

Der Kunsthistoriker Richard Guben reist auf Einladung eines langjährigen Künstlerfreundes Friedrich Semmering kurz vor Weihnachten nach Fahrenende, einem kleinen Ostseedorf. Als Guben dort eintrifft findet er seinen Freund erschlagen in dessen Haus vor. Zusammen mit Semmerings Enkelin Johanna versucht Richard Guben, ein mysteriöses Bild, wegen dem ihn sein Freund eingeladen und um Hilfe gebeten hatte, zu finden.
Die beiden kommen dabei alten Geheimnissen auf die Spur, stoßen auf eine Mauer des Schweigens unter den Dorfbewohnern und geraten selbst in tödliche Gefahr, während ein Schneesturm an der winterlichen Küste wütet.

Die Handlung beginnt mit einem Prolog aus der Vergangenheit, der sehr eindringlich eine gefährliche Situation mit offenem Ausgang darstellt und von Anfang an Spannung aufbaut. Im weiteren Verlauf des Buches wird die Handlungslinie hauptsächlich in die Gegenwart verlegt, ohne die Vergangenheit aus den Augen zu verlieren. Dadurch ergibt sich eine geheimnisvolle Verbindung für den Leser, die aufgedeckt werden will. Bis zum Ende des Buches, das für mich überraschend und logisch ist, wird der Spannungsbogen geschickt gehalten, um in einem fulminanten Finale mit klassischer Showdown-Situation fast unerträglich zu werden.

Das Buch ist in einem leicht verständlichen und doch sehr bildhaften Sprachstil geschrieben. Die winterliche Küstenlandschaft und der Sturm tauchten beim Lesen vor meinem inneren Auge auf. Ebenso gut beschrieben sind die zurückhaltend schweigenden  und geheimniskrämerischen mecklenburgischen Dorfbewohner. Mit diesem Regionalkrimi wurde durch schöne Beschreibungen bei mir die Sehnsucht geweckt, den Winter mit klirrender Kälte und Stürmen an der Meeresküste zu verbringen.

Fazit
Sehr empfehlenswerter Regionalkrimi mit klug durchdachter und spannender Handlung, schönen und sehnsuchtsvollen Bildern von der winterlichen Ostsee in angenehmen Sprachstil.


Anja Behn

Stumme Wasser

Küsten Krimi
Broschur
13,5 x 20,5 cm
176 Seiten
erschienen im Emons-Verlag Oktober 2015
Euro 9,90 [D] , 10,20 [AT]

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