9. Juni 2016
Teil zwei als Zwischenspiel der Muchachas-Trilogie von Katherine Pancol
Der zweite Teil der Muchachas-Trilogie von Katherine Pancol setzt die im ersten Teil begonnenen Geschichten um sechs Frauen, deren Leben teilweise miteinander verbandelt ist, fort und lässt viele Fäden für den dritten Teil offen.
Klappentext
Hortense ist wild entschlossen, ihren Weg als Modedesignerin zu gehen, und setzt alles daran, ihr eigenes Label zu gründen. Ihr Freund Garry steht vor seinem ersten großen Konzert, gemeinsam mit der begnadeten Violinistin Calypso, die bei ihren Großeltern aufgewachsen ist und ihre Mütter nie kennengelernt hat. Elena, die ebenso wohlhabende wie geheimnisvolle alte Dame, gibt sich Hortense und Garry gegenüber als Wohltäterin, verfolgt dabei aber Ihre ganz eigenen Pläne, wie es scheint. Joséphine pendelt zwischen Paris, wo ihre Tochter Zoé Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens durchlebt, und London, wo ihr Geliebter Philippe auf sie wartet, dessen Liebe sie sich immer noch nicht sicher ist. Und Shirley, Joséphines beste Freundin, verliebt sich haltlos in den falschen Mann, und gerät damit in einen schrecklichen Gewissenskonflikt.
Auch im zweiten Teil der Muchachas-Trilogie erzählt Katherine Pancol auf ihre unvergleichliche Weise von Liebe und Freundschaft, von Wünschen und Sehnsüchten, vom ganz normalen Gefühlschaos ihrer Heldinnen, die mit all ihren Schwächen und Stärken den Leserinnen bereits ans Herz gewachsen sind.
Wie bereits im Teil zuvor liegt auch hier der Schwerpunkt nicht gleichmäßig auf allen Figuren und deren Weg. Von der mir im ersten Teil sehr nahegehenden Geschichte um Stella, ihre Mutter Léonie und den gewalttätigen und nach außen hin heldenhaften Vater Ray erfährt man in diesem Teil zum Beispiel gar nichts. Der Schwerpunkt dieses Bandes liegt auf Calypso Muñez, der Violinistin, und Hortense, der Modedesignerin sowie den Personen aus deren Umfeld.
Calypsos Schicksal ist bewegend, die Rückblicke in ihre schwierige und dramatische Kindheit lebensnah und fesselnd erzählt. Man ist beim Lesen geneigt, diese vor innerer Schönheit strahlende und sehr schüchterne, zweifelnde Person in den Arm zu nehmen. Die Beschreibung ihrer Hingabe zur Musik und zum Violinenspiel birgt große Nähe und Intensität, was mir sehr gefallen hat.
Die Begleitung von Hortenses Weg hat mich dagegen in keiner Weise mitgerissen, vieles erschien beim Lesen belanglos, fast langweilig. Natürlich ist ihre Figur bewusst als einerseits zielstrebiger und willensstarker, andererseits unsympathischer und egozentrischer Charakter dargestellt, aber nach meinem Geschmack fehlt es dieser Figur einfach an Tiefe. Man erfährt lediglich von ihrer Hingabe zur Mode und ihrer Arbeit auf der Suche nach dem perfekten Kleidermodell und dem passenden Material dazu. Die sie umgebenden Personen sind eigentlich nur Dekoration.
Hortense nimmt wie schon im ersten Teil der Trilogie einen großräumigen Platz in diesem Band ein, womit die Lektüre für mich viel Intensität und Spannung verloren hat, die durch die Geschichten der anderen Muchachas entsteht.
Einige im ersten Teil angesprochene Nebencharaktere erhalten im Band zwei erneut Platz, so dass man ein runderes Bild erhält. Manches, wie die Queen zum Beispiel, wird nur ganz kurz angetippt, aus dem Augenwinkel erhascht; solche Passagen erscheinen ein paar Seiten später fast schon unwirklich und nebulös. Diese Randfiguren erfüllen die Geschichten mit buntem Leben und sind wichtig für die Verknüpfung der Muchachas untereinander, die man als Leser auch im Band zwei nicht recht erfassen kann. Das stört aber nicht, im Gegenteil, die Neugier auf den dritten Band bleibt dadurch erhalten.
Fazit:
Ein Buch mit Höhen und Tiefen, das für mich eher ein Zwischenspiel von Band eins und drei der Muchachas-Trilogie ist. Ich vergebe drei Sterne und hoffe, im dritten Band wieder von Stella's Schicksal zu lesen.
Katherine Pancol
Muchachas - Kopfüber ins Leben
Roman Band 2
Paperback, Klappbroschur
€ 14,99
ISBN 97-3-570-58557-3
Erschienen bei Randomhouse Verlagsgruppe
April 2016
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